Von Licht und Schatten 

Thomas Haindl aus Graz hat eine große Leidenschaft, die Fotografie. Und weil es schade wäre, diese nur für sich selbst zu nutzen, machte er aus Hobby Beruf.

Interview von Andrea Böhm

Die Location ist gefunden, das Licht perfekt gesetzt und erst dann, ja dann, wenn alles passt drückt der Fotograf auf den Auslöser. Bei der Porträtfotografie kann er sich gleich danach ein zufriedenes Nicken des Models abholen. Auftrag erledigt. Guter Job!Diese Abläufe sind recht schnell und einfach erklärt und doch steckt viel mehr dahinter, zumindest, wenn man an die Sache ran geht wie der Fotograf Thomas Haindl: „Ich brauche davor Zeit mit dem Menschen, den ich fotografieren soll. Ich möchte ihn ein wenig kennenlernen, um ein Foto zu erzeugen, dass dem Menschen gerecht wird“, erzählt der 39-Jährige und fügt noch an: „Bei der Porträtfotografie finde ich es spannend, verschiedene Züge eines Menschen einzufangen.“ Dieses Talent, das Besondere zu erkennen und es richtig in Szene zu setzen, nutzt der Fotograf auch bei der Image-Werbefotografie. „Das mache ich besonders gerne, denn da gibt es keine Situation, die gleich ist“, erklärt er. Das Trio komplett macht die Food-Fotografie, womit der passionierte Hobbykoch gleich zwei Leidenschaften miteinander verbindet. Hinzu gesellt sich das große Interesse für Architektur und natürlich das Ablichten dieser. „Ich möchte mit meinen Bildern eine Lebendigkeit erzeugen und diese so interessant machen, dass selbst Menschen, die nichts von Architektur verstehen, begeistert werden“, sagt der Fotograf zu dem Bereich, der in Zukunft mehr Gewicht bekommen soll. 

Traum wird zur Wirklichkeit


Thomas Haindl und die Fotografie ist eine lebenslange Liebesgeschichte. Die Kamera war immer mit im Gepäck. Zuerst waren es ganz einfache, billige Teile, bis er die Nase davon voll hatte und zu Profigeräten griff. Mit der Professionalität der Geräte ist auch die der Fotos gewachsen und irgendwann war klar: „Es ist schade, wenn die Fotos nur auf Festplatte versauern“, so der Grazer. Haindl machte Nägel mit Köpfen, schrieb sich in einen mehrsemestrigen Lehrgang für Fotografie ein, worauf direkt nach Abschluss die Master-Class folgte. „Wenn schon, dann ordentlich“, war die Devise und so machte Thomas Haindl Schritt für Schritt seinen Traum zur Wirklichkeit. „Das erste Foto, das ich mit der Spiegelreflexkamera gemacht habe, habe ich aufgehoben und das schau ich mir ab und zu an“, erzählt der Grazer und fügt lachend hinzu: „Das ist so grottenschlecht und motiviert mich enorm.“ So steigert er sich ständig und ist immer auf der Jagd nach guten Motiven. Und wann ist der Fotograf zufrieden? „Ich bin dann zufrieden, wenn ich andere für meine Fotos begeistern kann.“  

ZITAT „Nicht die Kamera macht das Bild, sondern das Auge, das Gefühl und die Inspiration.“